Singend einem afrikanischen Dorf helfen

Benefizkonzerte des Gospel-Train mit afrikanischen Liedern

Gars - Der Gospel-Train präsentierte in Waldhausen und Gars erfolgreich zwei Benefizkonzerte mit ausschließlich afrikanischen Liedern zugunsten von Entwicklungshilfeprojekten für Afrika.Für den Osten des schwarzen Kontinents ist der Verein Tukutane aus Waldhausen mit sozialer Arbeit tätig.

Helmut Wagner, Schwiegervater der aus Au in der Gemeinde Gars stammenden Chorsängerin Beate Wagner-Bundschu, engagiert sich bei konkreten humanitären Projekten in Buyamba, einem Dorf in Uganda. Durch Flüchtlinge aus Ruanda ist dieser Ort inzwischen von einst 100 auf jetzt 2000 Einwohner angewachsen.

Wagner berichtete während des Konzertes in Gars mit einer Diapräsentation über seine Arbeit. Der gebürtige Augsburger lebt seit 40 Jahren in London, seit mehr als drei Jahren ist er der Vertrauensmann der Bevölkerung von Buyamba in der dortigen Entwicklungshilfe. In dem Ort fehlte lange Zeit das Nötigste zum Leben, noch heute gibt es weder ausreichend Trinkwasser noch elektrischen Strom. Das Versorgungsnetz endet acht Kilometer vor dem Dorf. Man lebt in Lehmhütten, in die Giftschlangen, Ratten und Moskitos ungehinderten Zugang haben. Medizinische Versorgung, zum Beispiel gegen die grassierende Malaria, ist nur bei Barzahlung möglich, Geld aber nicht vorhanden. Malaria töte mehr Menschen als Aids, so Wagner. Inzwischen hat er wenigstens für eine Krankenstation in Buyamba gesorgt.

Um der absoluten Arbeitslosigkeit zu begegnen, organisiert Helmut Wagner Lehrstellen und arbeitet mit Hilfe der Kinderhausstiftung Augsburg und der «Grünhelme» zur Zeit an der Fertigstellung der örtlichen Schule für 700 Schüler. Sie war seit 20 Jahren Rohbau, wo die Kinder bis jetzt mit nackten Füßen auf Lehmböden saßen und es arg staubte, wenn die 93 Schüler in einem Klassenzimmer aufstanden. Die Hälfte der Schulmöbel ließ Wagner inzwischen bei einer Schreinerei fertigen.

Außerdem sorgt er sich um die Weiterentwicklung der von ihm initiierten Ausbildungswerkstätte für Näherei und Textilschneiderei, wo 30 Frauen an handbetriebenen Nähmaschinen lernen. Möglichst viele Frauen sollen so von der Prostitution ferngehalten werden, der Betrieb soll sich durch die Schaffung von Absatzmöglichkeiten künftig selbst erhalten.

Selbstversorger soll auch die Schule bei der von Helmut Wagner eingeführten Schulspeisung mit Maisbrei werden. Bodenuntersuchungen für den Anbau der Pflanze laufen derzeit. Die Familien in Buyamba bauen in der Regel Obst und Gemüse für den Eigenbedarf an. 220 besonders Bedürftigen hat er inzwischen je eine Ziege verschafft, die für den täglichen Milchbedarf sorgt.

Der private Entwicklungshelfer sorgte auch für 4500 Moskitonetze und damit ebenso für Leben und Gesundheit der Einwohner von Buyamba wie mit den angeschafften 1000 Paar Schuhen. Die Fußbekleidung verhindert künftig die bisher häufigen Infektionen durch Würmer, Parasiten und Bisse von Tieren.

Von Eberhard Basler

 

Erschienen im OVB, Wasserburg, 23.07.2009 - Originalartikel