Rauschen im Regenwald

Waldhausen - Schon nach wenigen Takten des "Gospel-Trains" aus Gars wurde der Zuhörer in die Kultur des afrikanischen Kontinents versetzt. Man fühlte förmlich das Rauschen der Blätter im Regenwald.

Dazu stimmten auch die geheimnisvoll anmutenden Trommelschläge von Bob und Max aus Ghana, die den Chor bei seinen Liedern begleiteten.«Kumbah ya my Lord» zum Auftakt war der einzig amerikanischstämmige Song, ansonsten gab es an diesem Abend die viel ursprünglicheren Lieder aus Afrika zu hören. Neben den verschiedenen Sprachen des Kontinents spielt dabei auch die englische Sprache eine große Rolle. «Allein in Ghana gibt es 27 verschiedene Sprachen. Einzige Verständigung, auch unter den Stämmen, ist in englisch möglich. Aber auch die Gestik hilft hier. So gehört zur afrikanischen Musik sehr viel mehr Bewegung als Worte. Und darum machen wir jetzt nur noch Musik» leitete Chorleiter Michael Gäßl ein. Im ersten Block waren Lieder aus Südafrika zu hören, während im zweiten Teil die Liederreise nach Ostafrika und in der Hauptsache nach Tansania führte. Höhepunkte waren dabei zweifelsohne die Solodarbietungen. Im dritten Block zeugten die Songs von der Kraft und vom Stolz der afrikanischen Völker. Dabei beteiligten sich alle Zuhörer bei einem Lied, das von den Pygmäen in Kamerun stammt.

Dass nicht nur die erfreulich vielen Gäste des Konzerts ihre wahre Freude hatten, zeigte die Begeisterung, mit der die Chormitglieder bei der Sache waren. Die Freude über das Singen, über ihre Musik und ihren Rhythmus war ihnen anzumerken. Diese positive Einstellung und Energie sprang sehr schnell auf das Publikum über, so dass der Abend in Waldhausen für alle einen bleibenden Eindruck hinterlassen wird. Erst nach einigen Zugaben durften die Sänger von der Bühne.

Auch Vorstand Sebastian Schäfer vom Verein «Tukutane» war höchst zufrieden. Zwischen den Blöcken konnte er Informationen über die Arbeit seines Vereins in Ostafrika an die Gäste weitergeben. Er erklärte die Projekte, bei denen die Spendengelder zur Anwendung kommen. Zudem begleiteten Bilder aus dem afrikanischen Alltag, sowie grandiose Natur- und Tieraufnahmen das Konzert. Schäfer zeigte sich hoch erfreut über die Unterstützung durch den «Gospel-Train», aber auch durch die Schnaitseer Schule. Rektor Helmut Rehl und der Schüler Josef Rieperdinger überreichten 400 Euro aus dem Verkauf der Fastensuppe.

Nach diesem Erlebnis zeigten sich auch die Zuhörer spendenfreudig, so dass am Ende rund 3000 Euro in der Sammelbüchse waren.

Von Josef Unterforsthuber

 

Erschienen im OVB, Wasserburg, 07.07.2009 - Originalartikel